Donnerstag, 22. April 2010

Re

... am Anfang ist das Wort immer schwer. Jeder Buchstabe wiegt das Gewicht des vorgehenden Schweigens und der Leere. Schlimmer ist es noch, wenn sich kaum ein Punkt auftun will anzuknüpfen. Wie soll man auch anknüpfen an gestaltloses Chaos und schlechte Poesie? Fast vier vertane Monate sind ins Land gegangen, ein Monat erstickender Stille. Wie gern wär ich ein Mensch der seine festen Ziele seit frühester Jugend verfolgt; ein wenig stur, etwas eindimensional, zufrieden. "Gibt es einen Himmel für ungehörte Schreie?", sang einst Tory Amos in den späten Neunzigern. Ich habe ihn nicht gefunden, aber der atemlos aufgekratze Unterton erinnert mich an jene Unausgewogenheit der hinter mir liegenden Zweifel, deren Wiederaufleben ich um jeden Preis vermeiden will. Ich bestreite mein Leben in Fürth für eine Weile, in Regelmäßigkeit, in Arbeit, allein. Nur die wenigen Telefonate halten mich über Wasser. Aber die offensichtliche Oberfläche muss langweilen. Ich verwerfe die Ansätze des Wirklichen. Es ist höchste Zeit für eine Fiktion ...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen