Montag, 18. Januar 2010

Abendschwelle

An der Abendschwelle treffen sie sich wortlos.
Höheres Gebot zwingt Gehorsam auch von diesen beiden.
Der Tag folgt brav und tritt ab. Ausgedient und Pünktlich.
Die Nacht jedoch ist anderen Gemüts, kaum zeigt das Rot der Freiheit sich
war sie nie fort, hat dösig nur gelauert.
Steigt nun empor, entfaltet den dunklen Mantel, der ihr eigen,
sich den Platz zu nehmen, den sie dem Tag doch nur geliehen.
Nacht, süßeste Nacht. Lächle nun, es ist Zeit.
Am Morgen wirst du trunken sein von all dem Treiben,
Voll doch nicht zufrieden wirst du schleichen, selbstgewollt
dem Frühaufsteher weichen und Katzenhaft dir kleine Wunden lecken.
Bis dahin aber lass es zu, dass wir dein Gast sind, werd du uns Bühne, angeschlagne Königin, nimm uns mit auf deinen Bahnen,
wir woll'n dir folgen und preisen deine Kinder, deine Mienen.

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